Links auf der Bühne eine Person ganz in schwarz, mit einer großen Schere in der linken Hand, die gezeichnet wurde. Rechts spielt eine Person im weißen, voluminösen Kleid Klavier, wobei die Tasten lang und biegsam sind und die weiß lackierten Fingernägel in die Tasten übergehen.
DIE PERSON MIT DER SCH(W)ERE Es ist noch nichts gesagt und gleichzeitig ist alles gesagt.
Von hinten fährt eine schwarz-weiße Fotografie eines Oberkörpers mit geschlossenen Augen nach vorn, bleibt im Hintergrund hängen, leicht wehend. Die Fotografie hat abgerissene Linien und zerfällt mit der Zeit, der Kopf wird Stück für Stück eingerissen, raucht, das Papier wird dünner und dünner.
DIE PERSON MIT DER SCH(W)ERE Ich bin diese ganzen Facetten von mir selbst, aber ich finde mich nicht mehr darin wieder mit der Zeit.
Drei Personen tanzen von je links, hinten und rechts. Sie tragen blaue Tutus und die Person links eine rote Langhaarperücke, die Person von hinten eine grüne Langhaarperücke und die von rechts eine gelbe Langhaarperücke. Sie kreisen auf der Stelle und gelb-weiße Blumensträuße fallen in einer Reihe auf den vorderen Bühnenrand, als wäre es leicht, sich daran festzuklammern. Die Person mit der Schere ab, die Tänzer*innen schweben nach oben. Klavierspieler*in tut noch weiter so, als würde er*sie Klavier spielen und die Finger in die Tasten graben. Parallel dazu wird an Seilen aus dem Publikum ein hüfthohes, dunkelblaues Wasserbecken auf die linke Seite der Bühne gezogen. Darin liegt rein Körper mit langem Haar, kaum bekleidet, tragisch floatend, die Hände seitlich am Kopf. Zeitungen, mit den Schemen eines Körpers bedruckt, flattern über die Bühne. Ganz hinten wird eine große Statue aus Draht aufgebaut, die dem Körper im Becken nachempfunden ist, aber in auf den Knien sitzender Position. Drei Banner synchron und wuchtig heruntergelassen: Eine Collage mit Anzügen, Augen, Sanduhrschnipseln; ein*e Jugendliche*r mit verschieden gefärbtem Haar und dem Wort FEAR; ein mehrstöckiges Gebäude mit Gasseneingang, eng, darin Schemen. Der Körper im Wasserbecken schreit und windet sich, Wasser spritzt. Vorn geht ein Totenkopf mit Knochen und Seilen über die Bühne, aus den Augenhöhlen qualmt es dicht. Klavierspieler*in wird immer schneller in den Bewegungen, zerlegt schließlich das Klavier in Rage.
Ein multimediales Theatertext- und Soundprojekt von Luka*s Friedland, 2018 - 2021. // (Der Header ist ein Screenshot aus The Elder Scrolls IV: Oblivion.)